Malta

Alle die Europas Hauptstädte bereist haben, wäre Malta ein „heißer“ Tip. Nach knapp 2 Stunden Flug geniesst man mediterrane Sonne und entdeckt Kulturschätze, die kein Ende finden.

Der erste Eindruck bei der Landung ist allerdings wenig einladend. Der Flughafen gleicht eher einem im Libanon als in Europa. Ich werde hier auf MS Albatros einchecken, daher benötige ich kein Hotel. Das Schiff wird gegen 16:00 im großen Hafen von Valletta anlegen.

Wir werden vom Flugzeug mit einem Bus abgeholt und zu einem doch moderneren Terminal gebracht. Koffer abholen und dann per Taxi zum Hafen. Die Taxis werden am Flughafen von einer Zentrale organisiert und daher kann auch kein Preiswucher entstehen. Das Taxi kostet zum Hafen 15 Euro und das ist vollkommen ok. Allerdings hat sich der Wetterbericht des Piloten bewahrheitet und es beginnt zu regnen, zusätzlich bläst auch ein kühler Wind, der mich gründlich nervt. Keine Stunde später hellt es auf, immerhin, leider es ist noch immer sehr kühl, und endlich kommt auch die „weiße Lady“ um die Ecke.

Schnell einchecken, Mann und Kapitän begrüßen und auf in die Stadt. Mittlerweile dämmert es und die Stassen sind fast leer. Wir spazieren durch die Stadt und gewinnen so einen ersten Eindruck.

Nicht nur unglaubliche Kulturgüter gibt es hier zu bestaunen, nein die Einheimischen lieben gutes Essen. An jeder Ecke befinden sich Restaurants aus denen es lecker duftet.

Wir entschließen uns aber nicht in der Stadt zu essen, sondern nehmen ein Taxi nach St. Julians. Dort gibt es sehr gute Fischrestaurants. Die Auswahl fällt wirklich schwer. Ich denke aber wir haben eine gute Entscheidung getroffen, oder?

Tag 2 auf Malta beginnt sehr früh, schließlich muss heute ein Teil der 6000 jährigen Geschichte besichtigt werden.  Ahas auf Schritt und Tritt. Beginnend mit der Steinzeit über die Araber, die 950 n. Ch. die Orangen nach Malta brachten, bis hin in unser Jahundert. Übrigens, die Orangen durften bleiben, die Araber mussten anderen Eroberern Platz machen. Wer die Stadt durch das große Stadttor

betritt wird erstmal innehalten und sich über das sehr modern gestaltete Stadttor wundern. Ein paar Schritte weiter steht das neue Parlamentsgebäude (rechts im Bild unten)

und daneben wurde mit den Überresten des Royalen Opernhauses ein Open Air Opernhaus gemacht.  Hier trifft, in perfekter Harmonie, Antike auf Moderne.

Das Stadtbild wird geprägt von engen Gässchen,

Gebäuden aus gelben Sandstein mit bunten Balkonen, unterschiedlichsten Baustilen der verschiedensten Kulturen und Kirchen.

Ganz in der Nähe des Hafens besteht die Möhlichkeit per Lift oder Treppen in die Oberstadt zu gelangen. Da beim Lift eine Schlange angestellt ist, nehmen wir die Treppen.

Gezählt haben wir nicht, können aber bestätigen, dass es viele sind. Außer Atem aber mit herrlichen Ausblick erreichen wir, die „Upper Gardens“, unser erstes Ziel, Wo noch immer 2x täglich Kanonenschüsse abgefeuert werden.

Natürlich gibt es dazu auch die Lower Gardens.

Malta ist auch bekannt für die Süßen Köstlichkeiten der Konditoreien. Auf unserem Weg zum nächsten Ziel stoppen wir bei einer der ältesten Cafés, gleich neben den „Grand Masters Palace“.

Nach der kurzen Pause geht es weiter zu St. John’s Co Cathedral, sie ist die Konventskirche des Malteserordens. Unter ihr sind mehrere hundert Ritter begraben. Jedem von ihnen ist ein reich verzierter Stein des Marmorbodens gewidmet.

1798 wurden sie aus Malta vertrieben. Der Orden existiert heute noch und hat den Hauptsitz in Rom, widmet sich nun aber Krankenpflege und Sozialarbeit. Übrigens wurde die Kathedrale rein aus privaten Mitteln finanziert.

Wenn man die Kirche betritt, stockt einem kurz der Atem. Soviel Pracht bewundert man selten.

Für mich am eindrucksvollsten ist das Gemälde von Caravaggio „die Enthauptung Johannes des Täufers“. Mit den verschiedensten Brauntönen und nur einem knalligen Rot, gelingt es ihm die traurige Stimmung perfekt einzufangen. Es verleiht dem Gemälde eine Echtheit, die durch eine ausdrucksstarke Mimik untermalt wird. Man kann beim Betrachten diese leidvolle Stimmung regelrecht spüren. Leider Fotoverbot, daher habe ich kein Foto für euch.

Die Kapellen in den Seitennischen sind großartigen, besonders tapferen Rittern und deren Ländern geweiht.

Außen scheint die Kirche eher schlicht und einfach, das Innere muss man gesehen haben, wenn man auf Malta ist und bitte genügend Zeit einplanen. Es ist auch von Vorteil eher nachmittags dort hinzugehen, da dann eventuell weniger Gruppen unterwegs sind.

An den Wänden wird das Leben von Johannes d. Täufer dargestellt, erstmals wurden hier Öl Farben direkt auf Stein aufgetragen.

Die Stadt Valletta ist sehr hügelig und ein Irrgarten von kleinen Gässchen, in denen sich viele. kleinere Cafés, Restaurant und Geschäfte befinden. Man steigt hunderte von Treppen auf und ab. Viele dieser wurden aber bereits abgetragen und geebnet, damit auch Autos zuliefern können. Früher war es, durch die Treppen einfacher, mit den Pferden die steilen Straßen hochzureiten.

An vielen Häusern sind an den Ecken Heilige zu finden, und versteckt findet man auch kleine wundervolle Brunnen.


Während der Mittagszeit mache ich einen Spaziergang durch die „Hasting Gardens“. Übrigens gibt’s hier einen weiteren Hot Spot für Gratis W-LAN, das die Stadt anbietet. Fast alle Lokale bieten ebenfalls kostenfreies Internet an.

Hier verbringen Studenten aber auch Angestellte ihre Mittagspause.

„Balkone“ oder die diskreten Ausblicke der Damen“. Viele Gebäude hier verfügen über „verbaute Balkone“. In bunten Farben, zerfallen oder renoviert, aus Holz, Stein oder Eisen. Sie alle prägen das gesamte Stadtbild. Manche werden von frechen, gebückten Gnomen „getragen“.

Sie waren einst die diskreten Ausblicke der Damen, man führt diese in die Arabische Belagerung zurück. Heute dienen diese wundervollen Ausblicke der Kommunikation mit den Nachbarn, zum Trocknen der Wäsche,um Büsten zu präsentieren uvm….

Sehr viele der Balkone sind schwer beschädigt und mittlerweile gibt es auch staatliche Unterstützung für deren Renovierung.

In so einer Stadt, sind Parkplätze Mangelware und daher wird jede Ecke ausgenutzt.

Ein seltenes Bild in Städten – Telefonzellen, hier findet man noch einige „Antike“.

Wer schlecht auf den Beinen ist kann mit dem Citycar eine komfortable Tour buchen.

Auf meinem Rückweg zum Schiff muss ich feststellen, dass die Malteser nicht nur nett zu den Touris sind, sie haben auch ein Herz für streunende Tiere. Daumen hoch für diese nette Geste!

Was ich an diesem Tag nicht schaffe ist, die Mittelalterliche Stadt Mdina, sowie das Fort in dem der „Gladiator“ gedreht wurde. Es steht des weiteren noch eine Tour auf die wunderschöne Insel Gozo an. Also ich muss auf jeden Fall wieder kommen und darauf freue ich mich schon jetzt!

Kuriose Deko auf Valletta wie man an dem oberen bild erkennen kann 🙂

Mein nächster Bericht kommt aus Kreta. Liebe Grüße, Ahoi und bis bald!

 

6 Antworten auf “Malta”

  1. Liebe Frau Hansen,

    schön, dass Sie wieder mit „an Bord“ sind! Die Gabe, interessant und mit eindrucksvollen Bildern die Berichte zu versehen, liegen wohl der ganzen Familie Hansen im Blut. Für mich ist es wie ein Zurückkehren an diesen Ort – wir durften schon zweimal diese herrliche Einfahrt und die Insel genießen – dieser Mix zwischen arabischen, mediterranen und auch britischen Einflüssen ist einfach einzigartig. Die „stille Stadt“ Mdina ist wirklich ein Muss – unbedingt das nächste Mal nachholen.
    Eine schöne Weiterfahrt bei herrlichstem Wetter wünscht Ihnen
    Helga E.-D.

    PS: Bitte besonders liebe Grüße an die Brücke weiterleiten – an Ihren Kapitän und den Zweiten Offizier Christian Baumann

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    1. Hallo Helga, also dann werde ich ganz sicher Mdina bei meinem nächsten Maltabesuch machen und auch darüber berichten. Lieben Gruß 🙂

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  2. auch ich freue mich wieder über die schönen Fotos und den wunderbaren Blogeintrag über Malta. Ihnen, Ihrem Kapitän (Ehemann) und der ganzen Crew
    herzliche Grüße und eine tolle Weiterreise
    Christiane

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    1. Vielen Dank und ich freue mich, dass es euch gefällt, denn dann macht uns das Schreiben doppelt Spaß 🙂

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  3. Hallo Frau Hansen!
    Danke für die tollen Bilder und Reiseberichte. Bin durch Zufall auf Ihre Reiseseite gestoßen und bin jetzt schon ein Fan, da wir die letzte Reise auch mitgemacht haben ( Genua bis Venedig) erleben wir unseren Urlaub nochmals.
    Viele Grüße von
    Rosie ( die Frau die Ihnen das Neue York Foto gegeben hat)

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    1. Hallo Rosi!
      Vielen Dank nochmals für das Bild aus NY und für die netten Worte zu meinem Bericht. Leider hatte ich noch keine Zeit diesen fertig zu machen, aber ich arbeite daran.

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