„Verrückt nach Meer“ – Tag 4

Sehr früh am Morgen beginnt unsere Fahrt durch den Fjord von Kotor. Durch Ähnlichkeiten zur norwegischen Fjordküste wird die Bucht auch gerne als südlichster Fjord Europas bezeichnet. Das Schiff gleitet vorbei an steilen Bergflanken und windet sich durch enge Passagen vor bis nach Kotor, welche auch von UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen wurde. Für einige Zeit stand der Ort aufgrund der Gefährdung, durch Schäden eines Erdbebens, auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes.

Noch ein wichtiger Hinweis, Kotor ist autofreie Zone!

Unser Liegeplatz könnte besser gar nicht sein. Vor uns erhebt sich die Stadtmauer, die man auch begehen und beklettern darf. Diese Mauer hat 3 Zugänge zur Stadt, wir nehmen natürlich den nahegelegensten das Hafentor und somit ist es nur ein kurzer Weg in das kleine, mittelalterliche Städtchen. Man könnte fast glauben, die Uhr hat dort irgendwann aufgehört zu ticken.

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Wir spazieren durch enge Gässchen und verwinkelte Straßen auf teilweise unebenen Pflastersteien, gelangen dann des öfteren auf offene Plätze, also einen wirklichen Hauptplatz im herkömmlichen Sinn, scheint es hier nicht zu geben. Überall befinden sich kleine Cafes, Shops und Restaurants.

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Da ich ja am Vortag gar nichts gemacht habe, bin ich heute viel entschlossener und will den Tag voll nützen. Das Wetter könnte etwas besser sein, es ist bewölkt, hie und da zeigt sich kurz die Sonne, ein paar Regentropfen versuchen sich auch durchzuschlagen, aber im Endeffekt ist alles gut und es bleibt trocken.

Also erst wollen wir ein wenig wandern und beginnen den Aufstieg auf den Berg San Djovani, wo auch die Festung Sveti Ivan zu besuchen wäre. Je nach Schnelligkeit benötigt man bis zur Festung etwa 2 Stunden, eventuell auch etwas weniger. Der Weg dort hin ist nicht einfach, er ist ziemlich steil und sehr steinig, es gibt aber es Stufen entlang der Mauer. Dieser Weg scheint mir, einst einmal ein Kreuzweg gewesen zu sein, da noch einzelne gut erhaltene Stationen am Wegesrand zu finden sind und die Kapelle dürfte die letzte Station davon gewesen sein. Sicher bin ich mir aber nicht.img_2433

Der Ausblick auf die Stadt ist einfach nur schön. Wir verweilen dort ein wenig bevor wir wieder den „Abstieg“ wagen, welcher eigentlich auch anstrengend ist, da man ständig Angst hat auf dem steilen Weg mit dem Geröll wegzurutschen. img_2425

Jetzt ist eigentlich der erste Espresso fällig und den holen wir uns in einer kleinen Bar auf dem Weg zum Dom.

Der Dom wurde bei einem Erdbeben ziemlich zerstört, aber wieder ganz originalgetreu aufgebaut. Dabei wurde auch ein sehr schönes Museum oberhalb der Kirche eingerichtet. Was sehr schön ist, wenn man die Treppen zum Museum hochgeht kann man auch auf dem Balkon, unterhalb des Glockenturmes, die Aussicht genießen. Ist nichts Grossartiges aber doch ganz nett.

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Sehr interessant ist auch das maritime Museum, besonders für mich als Österreicherin, dort habe ich eine Rarität entdeckt! Ja, damals war Österreich ein richtiges Reich.img_2443

Schön langsam knurrt der Magen und wir wollten doch heute einmal richtig guten Fisch essen. Es ist wirklich schwierig, da alle Restaurants frischen Fisch anbieten. Nach einer kleinen Suche haben wir das richtige Lokal für uns entdeckt und nun steht schon die nächste Entscheidung an, welcher Fisch? welcher Salat? was Trinken? Mit 8 Personen ist das gar nicht so einfach und so bestellen wir von allem Etwas. Fisch, Beilagen und Salat schmecken hervorragend, obwohl wir teilweise den Fisch nicht zuordnen können und der Wein dazu ist auch gut. Irgendwie habe ich vergessen ein Foto vom leckeren Essen zu machen. Sorry!

Zu schnell ist der Tag rum und wir müssen wieder zurück auf die „weiße Lady“. Die Ausfahrt aus dem Fjord sollte man sehen und der Kapitän hat uns verraten, dass er für die Gäste eine Ehrenrunde um die Inseln „Maria vom Felsen“ und „Sveti Dorde“ welche vor dem Ort Perast liegen, drehen wird. img_2468

Auf der Insel „Sveti Dorde“ befindet sich ein Benediktiner Kloster sowie ein Friedhof für den früheren Adel von Perast. Die Insel ist für Besucher nicht zugänglich.

“ Maria vom Felsen od. Riff“ ist eine künstliche Insel, die durch Geröll und einem mit Steinen beladenen Schiff, des gesunken ist, entstanden ist. Die Einheimischen hier leben immer noch die Traditions des Steinewerfens. Am 22. Juli jeden Jahres fahren Sie mit Booten hinaus zur Insel und werfen Steine ins Wasser um die Inselfläche zu vergrößern. Diese Insel ist übrigens den ganzen Frühling und Sommer über für Hochzeiten fast ausgebucht.insel-maria-vom-riff

Das Wetter wechselt hier minutiös. Einmal freut man sich über Sonne, dann ziehen tief, schwarze Wolken herbei – man glaubt fast der Weltuntergang naht, dann regnet es kurz um gleich wieder der Sonne Platz zu machen.

Bei unserer Ausfahrt hat sich ein eigenartiges Naturschauspiel ereignet, das jedes Fotografenherz höher schlagen lässt. Ich beschreibe diese Bilder nicht. Genießt sie einfach.

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So verabschieden wir uns von Kotor und Montenegro und nehmen Kurs auf Ancona.

Heute Abend laden wir unsere Gäste zum Reisebüro Cocktail ein. Ein wenig Plaudern und jeder freut sich den Kapitän und Kreuzfahrtdirektor in einer kleinen Runde zu treffen und auch Fragen stellen zu können.

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Eine besondere Überraschung gabs für den Kapitän, seine Herrenrunde – wenn er zu Hause ist – hat es auch endlich einmal auf das Schiff geschafft und so wollten sie ihn richtig überraschen.

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Aber nicht nur der Kaptiän wurde überrascht…. sondern auch ICH. Vom Kreuzfahrtdirektor persönlich bekam ich die goldene Medaille von Phoenix Reisen verliehen. Puhhh – war ich stolz!!

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Ein wundervoller Tag mit einem mehr als gelungenen Cocktail Empfang geht zu Ende und wir freuen uns bereits auf den nächsten Hafen – ein wenig Wehmut überkommt uns dabei auch, es ist unser letzter Hafen bevor wir wieder Venedig erreichen.

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